Da Billi Jean is ned mei Bua
Ein Liederabend mit Stefan Leonhardsberger & Martin Schmid fand am 3.11. im Musikhaus Großhaselbach statt.
„Eine echte Entdeckung“ – jubelte der Münchner Merkur 2015. Und nahm damit vorweg, was heute jedem Kenner der Szene klar ist. Der Oberösterreicher Stefan Leonhardsberger und sein Augsburger Haberer Martin Schmid eroberten auch in Großhaselbach mit ihrem Musikkabarett nicht nur die Kritiker, sondern auch die Herzen des Publikums im Sturm. Ob als Einheizer von WANDA, auf der renommierten Bühne des Deutschen Theaters München oder bei Auftritten in ARD und BR – DA BILLI JEAN hält sein Publikum mit Dialektadaptionen großer Hits auf der Sesselkante.
Gemeinsam mit ihrem Co-Autor Paul Klambauer veredelten Leonhardsberger und Schmid weltbekannte Melodien zu tragikomischen Einaktern in Popsong-Länge. So entführten sie das Publikum zu den Klängen von David Bowies „Space Oddity“ an Bord einer österreichischen Raumfahrtmission, die an frühpensioniertem Bodenpersonal zu scheitern droht. In der Adaption des S.T.S.-Klassikers „Irgendwann bleib i dann dort“ schmiedet ein frustrierter Grieche Auswanderungspläne. Und Tina Turners „Private Dancer“ gerät zu einer Hymne auf alle schüchternen Männer, die sich am Rand der Tanzfläche Mut antrinken. Das Rätsel um die Vaterschaft des kleinen Billi Jean bildet den dramaturgischen Rahmen, der die zahlreichen Figuren und Schauplätze dieses Abends zusammenhält.
Mit kraftvoller Stimme und außergewöhnlicher Bühnenpräsenz erweckte Stefan Leonhardsberger die Helden seiner Songs zum Leben. Seine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen zeigte sich auch in den Moderationen des ausgebildeten Schauspielers, der mit viel Charme und Spontanität durch den Abend führte. Perfekt ergänzt wurde er dabei durch seinen Bühnenpartner Martin Schmid. Der Augsburger Profimusiker setzte nicht nur musikalisch auf Reduktion, wenn er mit seinen Gitarrenarrangements den heißen Kern der Popmusik freilegte. Als ruhender Gegenpol zu Leonhardsbergers quirliger Performance gelang es ihm, mit minimalistischer Mimik und sparsamen Wortspenden das Großhaselbacher Publikum prächtig zu unterhalten.